Wir über uns

Wo die Nahtstelle verläuft zwischen dem rheinischen Karneval und der alemannischen Fasnet, dort liegt Hörden, seit 1975 ein Stadtteil von Gaggenau. Hörden ist ein Dorf, das sich gerne auf seine Traditionen beruft, auf die Flößerei und eben auf die Fasent, die schon im Jahre 1508 die Grafen von Eberstein auf den Plan gerufen hat. Jene mussten nämlich eine Landordnung wegen der ausschweifenden Gebräuche erlassen. Weil die Fasenachter, so erzählt man sich, damals unter anderem die in Schmalz gebackenen Fasentküchlein zu üppig unters Volk gebracht haben sollen, musste die Obrigkeit einschreiten, verbot das verschwenderische Treiben und sorgte gleichzeitig für den Namen der Zunft, die sich 1939 - wie wir heute wissen - gründen musste und heute - ohne Bezug auf die damalige Vergangenheit - über 500 echt närrische Mitglieder zählt: Schmalzloch.
Dass das mit den Fasentküchlein wirklich so gewesen war, bleibt historisch aber anzuzweifeln. Gleichwohl: Mannigfaltig sind die fastnachtlichen Gebräuche, unter anderem das Scheibenschlagen erstmals 1828 urkundlich erwähnt und seither immer wieder verboten. Ein Brauch, der die Jahrhunderte überdauert hat und dessen Veranstaltungsort inzwischen sogar Eingang in die Naturschutzverordnung für den "Scheibenberg" gefunden hat.
Immer wieder finden sich in der Historie markante Daten: 1732 wird amtlich der "Frauentrunk" verboten, 1894 wird von Tanz und Maskerade berichtet, 1913 gibt es eine "Narro AG" und 1914, kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, ein Narrenbaumsetzen, einen Fastnachtsumzug und den ersten Prinz Carneval. Zu den markanten Figuren zählt der Fürige Barthel, ein Häs im Flammenkostüm mit Teufelsmaske, der an die Flößerei und Sägerei im Dorf an der Murg erinnert. Seit 1923 regiert zudem ein Närrischer Oberbürgermeister an den tollen Tagen das närrische Volk.

1950 erlebt die Narrenzunft "Schmalzloch" nach ihrer Gründung 1939 ihre Wiedergeburt. Zum Prinzen Carneval gesellt sich eine Prinzessin und etwas Einmaliges: die Schlempenkönigin, Regentin über die Schnurrantinnen, die seit Generationen alljährlich der Männerwelt beim Schnurren in den Gasthäusern den Kopf verdrehen.
Damen- und Herrensitzungen, Fasentparty, Kindermaskenball, Narrenbaumtaufe, das Schnurren und der Internationale Fastnachtsumzug begeistern jedes Jahr Tausende, ganz gleich ob als Zuschauer oder als Aktiver, Häs, Domino oder ganz einfach als Fasebutze.
Eine besondere Spezialität der Schmalzlocher Fastnacht ist das Häuserschlempeln, das am Rosenmontag und Fastnachtsdienstag von zahlreichen Gruppen und Grüppchen gepflegt wird.
Besonders stolz sind die Schmalzlocher Narren auf ihre Tanzgarde, die seit über drei Jahrzehnten ihr Publikum verzaubert. 1998 hat die Hördener Tanzgarde die Deutsche Meisterschaft des Bundes Deutscher Karneval in den Schautänzen errungen. 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 machte es die Jugendgarde gleich fünfmal nacheinander nach. Eine Spezialität sind die Tanzshows der Tanzgarde Hörden, die zuletzt rund 2000 Zuschauer in ihren Bann gezogen haben.

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