Die Sage vom Fürig Barthel

Die Sage vom Fürig Barthel gibt es in verschiedenen Varianten. Der frühere Gernsbacher Hauptschullehrer und Hobby-Historiker Heinrich Langenbach (1891-1964) hinterließ in seinem 1958 erschienenen Buch "Geschichten und Sagen entlang der Murg" folgende Fassung:

Der Barthel von der Haselbachsägemühle in Hörden

Zu Zeiten, als die Sägemühle noch den Grafen gehörte, arbeitete dort ein Säger namens Barthel, ein habgieriger Mann, der in seiner Gier nach Gold und Reichtum selbst vor einem Mord nicht zurückschreckte. Da die Sägemühle am Verkehr lag, so sah er oft die Rastatter Viehhändler ins Tal hinauf ziehen, wobei er den Gedanken fasste, bei sich bietender Gelegenheit einem solchem aufzulauern und ihm sein Geld zu rauben.
Einmal — es war schon spät am Abend — kehrte ein Metzger vom Rastatter Markt heim. An der Seite hing ihm die gefüllte Geldkatze. Den überfiel er hinterrücks, erschlug ihn und zerrte die Leiche in die Säge, wo er sie beraubte. Dann warf er den Leichnam in die vorbeirauschende Murg. Bald darauf starb der Barthel unvorhergesehenen Todes.
Seitdem muss er in der Haselbachsäge umgehen. Oft schon haben die Leute geglaubt, die Mühle brenne, und als sie hinkamen, fuhr ein feuriger Mann — welches der Barthel war — aus dem Gebäude.